Die Einweihung von „Skidbladnir“
Unser Götterschiff „Skidbladnir“ ist fertig!
Das neueste Objekt des Lollfußer Mythenpfades wurde am Samstag, den 18.11.2017 unter großem Interesse der Öffentlichkeit eingeweiht. Über 160 Teilnehmer waren gekommen, darunter natürlich auch einige Wikingerdarsteller.
Der Wettergott sorgte für Sonne und blauen Himmel, nachdem der Tag regnerisch begonnen hatte. „Skidbladnir“ wurde nach Art eines Wikingerschiffes von der Pro Lollfuß Interessengemeinschaft in monatelanger Arbeit ehrenamtlich erbaut, Hauptakteur war dabei der Lollfußer Horst Radau, der die Planung und die meisten Arbeiten übernahm. Die fachliche Beratung lieferten Ralf Matthies und Martje Haselbach vom Wikingergeschäft „Beowulf-Schleswig“ im Lollfuß. Bei Bedarf halfen die Lollfußer immer wieder mit, so dass das Schiff ein echtes Gemeinschaftsprojekt ist.
Nach der Ansprache zur Einweihung und dem herzlichen Dank an die Lollfußer, vor allem an Horst Radau, weihte Ralf Matthies in Wikingergewandung das Schiff mit Met aus dem Trinkhorn. Alle Teilnehmer sprachen zusammen mit ihm den Segensspruch: „Ar ok Fridr“ (Gute Ernte und Frieden), sodann wurde das Schiff mit Met getauft.
Anschließend lud die Pro Lollfuß Interessengemeinschaft alle Anwesenden zu heißen Würstchen, Met, Kinderpunsch, den „berühmten Lollfüßen“, Kaffee, Tee, Kuchen und Keksen ein. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung stilvoll von den drei Musikern der Gruppe „Pech und Schwefel„.
Als Andenken an den schönen Tag konnten die Besucher kleine Wikingerschiffe als Schlüsselanhänger oder Halskette sowie kleine „Wikingerbären“ mitnehmen.
In der germanischen Mythologie wird das Schiff Skidbladnir dem Gott Freyr zugeordnet. Es ist ein magisches Schiff, dass allen Göttern mit voller Ausrüstung Platz bietet und doch so klein zusammengefaltet werden kann, dass es in einem Beutel getragen werden kann. Es hat immer Wind von hinten und ist anderen Schiffen daher überlegen. Der Gott Freyr steht für Frieden, Wohlstand und gute Ernte. In dem Fundament des Schiffes ist eine Metallröhre eingelassen, in der sich einige Symbole zu Ehren des Gottes Freyr befinden: die Replik der ersten silbernen dänischen Münze, ein Geweih und ein bronzener Phallus als Symbol der Fruchtbarkeit, zusätzlich der diesjährige Lollfuß-Flyer.
An Deck des Schiffes befindet sich eine Schatztruhe, mit verschiedenen Symbolen darauf: Eine wikingerzeitliche Hirschdarstellung im Haithabu-Stil als Symbol für den Frieden, ein Trinkhorn für die Fülle, eine Kornähre für die Fruchtbarkeit sowie der altnordische Segensspruch „Ar ok Fridr“ (Gute Ernte und Frieden) in Runenschrift.
Nachdem durch die Pro Lollfuß Interessengemeinschaft 2015 bereits zehn Stromkästen professionell mit Bildern alter Schleswiger Geschichten und Wikingergeschichten gestaltet wurden und Götterstatuen von Freya und Tyr vor der Lollfußtreppe aufgestellt worden waren, wurde 2016 am Anfang des Lollfuß vor dem Slesvighus die Neun-Welten-Säule von einem Kettensägenkünstler gestaltet, hier werden die neun Welten der Wikinger dargestellt. 2017 nun wurde am anderen Ende des Lollfuß Richtung Innenstadt als Jahreswerk das „Wikingerschiff“ Skidbladnir gestaltet und erbaut. Alle Werke werden in dem Flyer, den die Pro Lollfuß IG herausbringt, dargestellt und erklärt, in dem Flyer des nächsten Jahres wird sich auch Skidbladnir finden. Für interessierte Touristen aus dem In- und Ausland und auch Einheimische ist der Lollfußer Mythenpfad eine schöne Gelegenheit, sich über die Wikinger-, bzw Germanische Mythologie und die Vorgeschichte von Schleswig zu informieren.