Juli 10

Lollfuß Nr. 102

Auf dem Foto ist die Straßenkreuzung Lollfuß / Flensburger Straße zu sehen. Das Gebäude mit dem Baugerüst ist die Hausnummer 102, in dem sich bis Endes des Jahres 2015 das „Restaurant Stadt Flensburg“ befand.

Historische Schwarzweiß-Aufnahme von der Kreuzung.Das Foto wurde vom Ehepaar Butzbach aufbewahrt und zur Verfügung gestellt. Sie haben auch die Daten zur Geschichte des Hauses und seines Erbauers zusammengetragen.

Geschichte des Hauses

Das „Stadt Flensburg“ hat eine sehr lange Tradition. Bereits 1699 wurde das heute in seiner Bausubstanz noch erhaltene Gebäude errichtet. Als 1712 in Schleswig Straßennamen eingeführt wurden, erhielt das Haus die Anschrift VII. Quartier Nummer 73. Heute lautet die Adresse einfache „Lollfuß 102“.

Aktuelle Ansicht des Gebäudes an der Kreuzung Flensburger Straße / Lollfuß mit dem Gedenkstein davor.

1818 wurde das Restaurant „Stadt Flensburg“ erstmals urkundlich als Bierschänke mit Pferdestall erwähnt. Zwischenzeitlich wurde in dem Gebäude auch vorübergehend ein Kolonialwarengeschäft mit Gasthof betrieben. 1888 erhielt das Haus seinen heute noch bestehenden Namen wieder und wurde seither durchgehend als Gastwirtschaft betrieben.

Stadt-FL-2Von 1928 bis 2015 war der Betrieb im Familienbesitz. Hans Harder, der Großvater der bisher letzten Wirtin Ingeborg Butzbach, hatte das Anwesen in diesem Jahr erworben. Von 1971 bis 2015 betreiben Ingeborg und Klaus Peter Butzbach das Restaurant. Küchenmeister Klaus Peter Butzbach war der fünfzehnte Inhaber des traditionsreichen Hauses. Der aus Holland stammende Christoffer Dehio war der Erbauer des Gebäudes.

Geschichte des Christoffer Dehio

Was den 1669 geborenen Mechaniker und Zimmermann im Jahr 1695 nach Schleswig geführt hat, darüber kann man nur Vermutungen anstellen. Möglicherweise war er als Geselle auf der Wanderschaft und ist in Schleswig sesshaft geworden. Wahrscheinlich war es dann die Witwe des Fürstlichen Fischers Jacob Wiese, die Dehio noch im Jahre seines Eintreffens in Schleswig heiratete und ihn seine Wanderjahre beenden ließ. Das Ehepaar hatte sieben Kinder, welche die Frau ihm in der Zeit von 1696 – 1702 schenkte. Die Kinder wurden alle in der Michaelis-Gemeinde getauft.

Christoffer Dehio war in Schleswig zunächst als Zimmennann im Mühlenfach tätig. 1698 wurde er auf hochfürstlichen Befehl als Amtsbruder in das Schleswiger.Zimmerei-Amtsregister eingetragen. Damit kam er in den Genuss aller Amtsgerechtigkeiten seines Handwerks. Fortan verrichtete Christoffer Dehio in Schleswig Tief- und Wasserbauarbeiten. So baute er 1700 in der Michaelisstraße einen öffentlichen Brunnen. Er wirkte an der Errichtung des Hohen Tores (nicht erhalten) mit und verrichtete sein Handwerk auch beim Bau der Schiffbrücke. 1706 erbaute er in Grödersby die Mühle. Christoffer Dehio war zudem als Rottmeister Mitglied in der Lollfußer Schützengilde, für die er eine Vogelstange herstellte.

Im Jahr 1713 löste Christoffer Dehio seinen Handwerksbetrieb in Schleswig auf und folgte dem Ruf des russischen Zaren Peters des Großen nach Sankt Petersburg. Als Globusmeister betreute er den begehbaren Globus, der von A. Olearius entworfen worden war und aus dem Fürstengarten in Schleswig als Geschenk an den Zaren seinen Weg nach Sankt Petersburg fand. Der Globus steht heute noch in dieser Stadt, im Lomonossow Museum. Nach der Aera Peters des Großen verließ Christoffer Dehio Sankt Petersburg. Er beschloss seine Tage als Windmüller in Reval. Ein berühmter Nachkomme Dehios war der Kunsthistoriker Professor Georg Dehio, der 1850 in Reval geboren wurde und 1932 verstarb.

Jetzt ist das Gebäude verkauft und wird zur Zeit umgebaut. Wir sind gespannt, wie die Geschichte des Hauses weitergeht!

Juli 10

Lollfuß Nr. 92

An diesem Ort mit der historischen Adresse 7. Qt. No 78 befindet sich das Haus der früheren Tischlerei Carl Stumpff. Heute fällt es durch seinen altrosa Anstrich auf und ist eine Zierde des unteren Lollfuß. Das linke Foto zeigt das Gebäude mit einigen seiner einstigen Bewohner um das Jahr 1910.


Ein altes Schwarzweiß-Foto des Hauses Lollfuß Nr. 92 um 1910, auf dem einige Personen aus den Fenstern schauen und vor dem Haus auf der treppe stehen.
Das Gebäude im Lollfuß Nr. 92 mit kleiner Steintreppe und markantem altrosa Anstrich.

Etwa 100 Jahre nachdem diese Aufnahme entstand, reihte Bernd Philipsen den hier noch mit einer Studentenmütze bekleideten Kopf des Karl Stumpff in seine Galerie berühmter »Schleswiger Köpfe« ein.  [Bernd Philipsen: Schleswiger Köpfe, Husum 2013]  Die Tischler-Witwe Bertha Stumpff (1863-1931) blickt aus dem mittleren Fenster, ihre Tochter Erna (1897-1979) im Fenster rechts daneben. Links auf der Treppe steht die etwa 10-Jährige Laura (1900-1967) und neben ihr, im obligatorischen Matrosenanzug, der Jüngste der Familie, Bernhard Stumpff (1903-1991). Der späteren Naturwissenschaftler, Prof. Karl Stumpff (1895-1970) stützt sich rechts aufs Treppengeländer.

Im Jahre 2010 wechselte das ehemalige Stumpff-Haus letztmals seinen Besitzer. Die frühere Eigentümer hatten das Gebäude mit der im Hinterhaus befindlichen Tischlerei jahrzehntelang liebevoll instand gehalten. Inzwischen hat das Innere des Gebäudes einige Neuerungen erfahren, doch äußerlich ist es unverändert geblieben.

Aufnahme und Text zur Verfügung gestellt von Jürgen Hoppmann

Mai 12

Das kleine Quartier Lollfuß macht die nächsten Schritte

Hier ein kurzer Bericht vom Samstag, wie er auch an die Presse gegangen ist:

In den farbigen Räumlichkeiten vom KuKoLo sitzen und stehen Personen und unterhalten sich an Tischen mit Naschkram und Papieren. Mehrere Personen stehen diskutierend vor einer Pinnwand mit Bildern.

 Am Samstag, den 10.5., fand im KUKOLO im Lollfuß der zweite von der Pro Lollfuß Interessengemeinschaft initiierte Workshop statt. Nach dem Motto „Kleines Quartier – kleine Schritte“ und der Präsentation der Arbeitsergebnisse aus dem ersten Workshop im März ging es jetzt darum, die Umsetzung der ersten Schritte abzuschließen und die nächsten zu planen. Wieder waren viele Lollfußer erschienen, um aktiv mitzuarbeiten und ihre Straße in Projekten voran zu bringen.

Mehrere Personen montieren die Latten für die Rosenzäunchen an die Metallbügel.Jung und alt kamen zusammen, um in netter Atmosphäre und guter Stimmung bei Kaffee und Kuchen tatkräftig zu arbeiten: In einer Arbeitsgruppe wurden Rosengitter aus Naturholz zusammen gebaut, die demnächst den Lollfuß verschönern werden und die als Brandzeichen das Logo der Pro Lollfuß Interessengemeinschaft tragen.

Matthias Vollbehr und Stephan Lange präsentieren die ersten RosengitterAndere Arbeitsgruppen befassten sich mit der Herstellung, Zusammenstellung und Verpackung von Werbeartikeln, die das Markenzeichen von Pro Lollfuß präsentieren. „PRO LOLLFUSS wird in Zukunft deutlich präsenter sein“, sagte Matthias Vollbehr, 1. Vorsitzender der Pro Lollfuß Interessengemeinschaft. „In diesem Sommer werden viele neu gepflanzte Rosen zum Aufblühen und zur farblichen Belebung der Straße beitragen“. Stephan Lange, 2. Vorsitzender von Pro Lollfuß, ergänzt: „Der Lollfuß wird bunter. Wir werden in Kürze ein großes, rostiges Eisengeländer im oberen Lollfuß in Nachbarschaftsarbeit farbig gestalten.“
„Kunden der Lollfußer Geschäfte können sich schon jetzt auf kleine Präsente freuen, die demnächst dem einen oder anderen Einkauf beigelegt werden – kleine, nützliche „Ideenwerkzeuge“, mit denen wir uns bei den Kunden unserer Straße bedanken möchten“, so Vollbehr und Lange.

Hinter den Teilnehmern steht das Filmteam vom Schlei-Report.Die Seite www.pro-lollfuss.de wächst ständig. „Demnächst werden dort auch Geschichten und Anekdoten aus dem Lollfuß zu lesen sein, die in einer Arbeitsgruppe vorbereitet werden“, sagte Ralf Matthies, der den Internetauftritt betreut. Außerdem wird ein Filmbeitrag unter www.schleireport.de erscheinen.

April 23

Wir laden zum 2. Workshop ein!

Viele farbige, handbeschriebene Zettel liegen zusammen mit Stiften auf einem Tisch, an dem Leute sitzen.  Die farbigen Zettel werden sortiert und ein Mann im Vordergrund trägt etwas auf einem neuen Zettel ein.

Zettel mit notierten Ideen zur Stadtteilverbesserung in Nahaufnahme.Bei unserem ersten Workshop im März haben wir gemeinsam eine Menge gute und interessante Ideen für den Lollfuß – unser Quartier – entwickelt.
Wir haben inzwischen alle Vorschläge ausgewertet und möchten daraus gemeinsam mit Ihnen durchführbare Kleinprojekte entwickeln – ganz gemäß unserem Motto:
„Kleines Quartier – kleine Schritte“

Wir möchten Sie daher herzlich einladen zu unserem
Workshop II
„Umsetzung der Ideen in kleinen Schritten“

am Samstag, 10. Mai um 15.00 Uhr
im KUKOLO – Lollfuß 23

Auch diese Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten an und in unserer Straße. Selbstverständlich ist auch willkommen, wer am ersten Workshop nicht teilnehmen konnte.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

In den nächsten Tagen werden im Quartier auch wieder Aushänge mit der Einladung verteilt.
(Zum Öffnen der pdf-Datei empfehlen wir den kostenlosen Foxit-Reader: Hier herunterladen.)

Bei Fragen /Anregungen/Kontakt:

Matthias Vollbehr
Lollfuß 38
Tel: 01709371415

Stephan Lange
Lollfuß 31
Tel: 3061510

Ralf Matthies
Lollfuß 15
Tel: 9897692

April 21

Rosenzäune für den Lollfuß

Nachdem die uns während des Workshops angekündigten Rosenzäune nun leider nicht für den Lollfuß angefertigt werden konnten, haben wir ein eigenes Projekt angeschoben: Ein Prototyp aus zwei Metallteilen und fünf oben zurechtgeformten Holzlatten ist fertig. Er ist inzwischen noch viiiel schöner als während des Fototermins, denn dort, wo der Pfeil hinzeigt, befindet sich jetzt ein Brandzeichen mit unserem lachenden Fuß. 🙂
ein Arm hält einen Zaun an eine Fachwerkwand. Der Zaun grenzt einen halbkreisförmigen Bereich ab, in dessen Schutz eine Hochstammrose an der Hauswand entlang wachsen kann.
Das Holz ist sibirische Lärche, die ohne Anstrich eine lange Haltbarkeit hat und mit der Zeit silbergrau ausbleicht. Die Edelstahlteile sind sehr stabil, besser als die des ursprünglichen Modells.

Die Stadtwerke werden uns beim Einpflanzen unterstützen, indem sie die Einfassung der Öffnungen an den Pflanzstellen der Rosen wieder herstellen und den überschüssigen Boden abfahren. Nun holen wir noch Angebote für die Rosen und für Pflanzerde ein, damit wir die endgültigen Kosten berechnen können. Wenn alles bedacht ist, können wir Rosen bestellen, den Stadtwerken Bescheid geben und uns zum gemeinsamen Zusammenbauen treffen.